Respekt Coaches: Präventiv gegen Extremismus
Augsburg (pm). Seit 2018 gibt es das Bundesprogramm Respekt Coaches. Die Diakonie Augsburg ist von Anfang an dabei – seit vergangenem Jahr mit einer zweiten Mitarbeiterin und zusätzlichen Stunden.
Coolness-Training, Anti-Mobbing-Programme, Gewaltprävention – drei von vielen Projekten, die Cansu Rhmiza und Aferdita Shabani im vergangenen Schuljahr an Mittelschulen in Augsburg organisiert haben. Die beiden Diakoniemitarbeiterinnen sind so genannte Respekt Coaches. Unter dem Motto „Lass uns reden“ stärkt das gleichnamige Bundesprogramm das Demokratieverständnis von Schüler:innen, fördert den Zusammenhalt und trägt zu einem gesunden Klassenklima bei. Nicht nur die Themen, auch der zeitliche Umfang der einzelnen Projekte ist individuell und reicht von der 90-minütigen Einheit bis hin zu einem schuljahresbegleitenden Angebot mit 26 Einzelterminen. Dabei sind die Sozialpädagoginnen mit Bildungsträgern im Umkreis von Augsburg vernetzt und arbeiten mit diesen an der Schule, wie z.B. der Kriminalpolizei, Brücke e.V. oder ufuq.de, einem Träger, der sich in der Prävention von Islamismus und Islamfeindlichkeit engagiert.
Aktuell sind die Respekt Coaches der Diakonie an zwei Mittelschulen in Augsburg tätig: der Löweneckschule in Oberhausen und der Goetheschule in Lechhausen. Dort bietet die Diakonie auch Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) an. „Wir profitieren sehr von der Expertise der JaS-Fachkräfte“, sagt Cansu Rhmiza, die seit 2020 für die Diakonie arbeitet. So gibt z.B. Kollegin Miriam Roth einen Hinweis, in welcher Klasse es gerade brenzlig ist und ein Angebot der Respekt Coaches daher besonders hilfreich sein könnte. Manchmal ist auch die JaS-Mitarbeiterin die direkte Ansprechpartnerin im Projekt, in anderen Fällen ist es eine Lehrkraft. Von der Unterstützung der Lehrer:innen hängt auch ab, ob überhaupt ein Angebot zustande kommt, schließlich müssen sie dafür Unterrichtsstunden zur Verfügung stellen. Die Lehrkraft legt auch fest, ob die Teilnahme für die Schüler:innen freiwillig oder verpflichtend ist. Damit das Programm langfristig und nachhaltig wirkt, können die Schüler:innen gemeinsam mit den Respekt Coaches z.B. Arbeitsgruppen bilden, die sich am Nachmittag weiter mit Themen wie Demokratieförderung, interkultureller, interreligiöser oder Medienkompetenz beschäftigen. Zur weiteren Begleitung und Unterstützung können sich die Schulen auch eigenständig an die Bildungsträger wenden, mit denen die Respekt Coaches bereits kooperieren. „Unsere Arbeit dient somit dem Bau einer Brücke zwischen Schulen und externen Bildungsinstitutionen, um Kooperationsbarrieren abzubauen und eine nachhaltige Zusammenarbeit im primärpräventiven Bereich zu gewährleisten“, erklärt Cansu Rhmiza.
Angesiedelt ist das Programm Respekt Coaches im Diakonischen Werk Augsburg – wie bei allen anderen Trägern – beim Jugendmigrationsdienst (jmd), der unter dem Motto „beraten – begleiten – bilden“ junge Migrant:innen zwischen zwölf und 27 Jahren unterstützt. Cansu Rhmiza und Aferdita Shabani, die seit 2021 dabei ist, sind mit den Kolleg:innen im jmd vernetzt und nehmen an Teamsitzungen teil. An den Schulen können die Respekt Coaches auch in der Einzelfallberatung tätig werden. Bei migrationsspezifischen Fragen vermitteln sie Schüler:innen an die Kolleg:innen vom jmd.
Info: Im Bundesprogramm „Respekt Coaches" arbeiten pädagogische Fachkräfte präventiv an Schulen, um junge Menschen vor Extremismus in all seinen Erscheinungsformen, vor Rassismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu schützen. Ziel des Programms ist es, den Blickwinkel der Schüler:innen zu erweitern und unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen besser zu verstehen. (…) Es wird vom Bundesjugendministerium gefördert.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Weitere Infos unter: www.lass-uns-reden.de
Bildunterschrift: Respekt Coach Cansu Rhmiza (im gestreiften Pullover) bei einem Projekt in der Schule Foto: DWA/Aferdita Shabani
Kontakt: Interessierte Schulen können sich für nähere Informationen an die Respekt Coaches wenden unter respekt-coach@diakonie-augsburg.de
