Diakonie lässt Alleinerziehende nicht allein

Die Diakonie Augsburg unterstützt Ein-Eltern-Familien mit verschiedenen Angeboten. Foto: @Diakonie/Kathrin Harms

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Christian Müller
Christian Müller

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Augsburg (pm). Am 21.3. ist Internationaler Tag der Alleinerziehenden. Laut der Stadt Augsburg leben hier rund 6.000 Alleinerziehende. Die Diakonie Augsburg unterstützt sie mit verschiedenen Angeboten. 

Der Austausch und die Vernetzung mit anderen in der gleichen Situation stehen bei den monatlichen Treffen für Alleinerziehende im Mittelpunkt. Organisiert werden die Zusammenkünfte – mal als Kaffeeklatsch am Samstagnachmittag, mal als Brunch am Sonntagvormittag – von den Ehrenamtlichen Katrin und Jutta. „Unsere Treffen bieten auch die Möglichkeit, einfach mal in Ruhe einen Kaffee zu trinken und zu plaudern“, so Katrin.
Für die Teilnehmer:innen ist das Angebot kostenfrei. Das gilt auch für die Betreuung von Kindern ab einem Jahr. Eine Anmeldung ist bis spätestens drei Tage vor dem Treffen erforderlich, damit die Kinderbetreuung gewährleistet werden kann. Für Kinder ab einem Jahr stehen jeweils zwei (von insgesamt vier) Betreuer:innen zur Verfügung, die die Mädchen und Buben während der Treffen in der Heilpädagogischen Tagesstätte der Diakonie im Spenglergäßchen betreuen – je nach Wetter drinnen oder draußen.

Kinderbetreuung ermöglicht Teilnahme

Die Kinderbetreuung sei für viele wichtig, um überhaupt an den Treffen teilnehmen zu können, denn – so Katrin – „nicht jeder hat einen Ex-Partner, der sich ums Kind kümmert“. Der Ex-Partner, die Kinderbetreuung, die finanzielle Lage oder die wenige Freizeit sind häufige Themen bei den Treffen, die den Müttern und Vätern das Gefühl geben sollen, „nicht allein zu sein“, so Katrin. Die beiden Treffpunktleiterinnen vermitteln auf Wunsch und bei Bedarf auch ans Jugendamt  oder weitere Beratungsstellen.
Eine davon ist die Evangelische Beratungsstelle der Diakonie Augsburg. Die Begleitung von Paaren bei Trennung und Scheidung und von getrennt lebenden Elternpaaren macht einen Großteil der Beratungsarbeit von Ute Gagesch und ihren Kolleg:innen aus.  Aktuell läuft in der Beratungsstelle der Kurs „Kinder im Blick“ für getrennte Eltern, der die Perspektive des Kindes in den Fokus stellt. Schon nach dem ersten Treffen gab es das Feedback, wie „heilsam“ es für einige Teilnehmer:innen war, die Perspektive des anderen Geschlechts einzunehmen und so die Sicht des eigenen Ex-Partners/der Ex-Partnerin besser nachvollziehen zu können: „So ticken also Väter/Mütter!“

Eltern- und Paarebene trennen

Ein „Aha-Erlebnis“ sei für viele Eltern in Trennung auch, wenn Gagesch im Beratungsgespräch den Unterschied zwischen Elternebene und Paarebene verdeutlicht: „Das Kind hat auf der Paarebene nichts verloren.“ Zwar seien Gefühle wie Wut auf den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin legitim. Allerdings sollte sich der betroffene Elternteil darüber besser mit einer Freundin austauschen oder professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Viele Mütter, die zu ihr in die Beratung kommen, seien de facto schon vor der Trennung alleinerziehend gewesen oder hätten sich zumindest so gefühlt. In diesen Fällen hinterfragt die Diplom-Sozialpädagogin (FH), welche Unterstützung sie sich konkret vom Vater wünschen, ob er in den Alltag des Kindes eingebunden sein und z.B. an Elterngesprächen in der Kita teilnehmen soll. Die Beraterin trifft in ihrer Tätigkeit sowohl auf Väter, die (mehr) Verantwortung übernehmen wollen als auch auf solche, die nach einer Trennung zunächst auf einen Umgang drängen, sich dann aber wieder zurückziehen.

Vortrag für Eltern in Trennung und Scheidung

Der Frage, wie es Ex-Paaren gelingen kann, trotz getrennter Partnerschaft Eltern zu bleiben, geht Gagesch auch in dem Vortrag „Auf einmal ist alles anders!“ am 15. Mai, 19 Uhr nach (Evangelische Beratungsstelle, Oberbürgermeister-Dreifuß-Str. 1). Denn im Gegensatz zu Ex-Paaren, die sich nach Klärung aller juristischen und finanziellen Fragen aus dem Weg gehen können, bleiben getrennte Eltern durch die Kinder weiter miteinander verbunden – oft ein Leben lang.

Infos: Die Treffen für Alleinerziehende finden monatlich im Seminarraum der Diakonie Augsburg statt. Termine hier.

Das vollständige Angebot der Evangelischen Beratungsstelle – unter anderem mit einer Gruppe für Kinder, deren Eltern in Trennung und Scheidung leben – gibt es im Jahresprogramm 2025.