Augsburg (pm). Bildung.Wege.Gestalten. Perspektiven für Geflüchtete lautet der Titel eines neuen Projektes unter Leitung der Diakonie Augsburg, finanziert vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union (AMIF).
Mit einer Auftaktveranstaltung für Netzwerkpartner:innen und Medienvertreter:innen ist am Freitag der offizielle Startschuss für das Kooperationsprojekt gefallen, an dem neben der Diakonie Augsburg auch SOLWODI Bayern und die Technische Hochschule Augsburg beteiligt sind. Dazu war unter anderem Bürgermeisterin Martina Wild ins Café Tür an Tür gekommen.
Ziel von Bildung.Wege.Gestalten. ist, die Handlungsfähigkeit der Zielgruppe zu fördern, bei lebensrelevanten Fragen zu unterstützen und zu entlasten sowie Teilhabe- und Bildungschancen zu verbessern und damit die Isolation zu durchbrechen. Zielgruppe sind zum einen Menschen in Gemeinschaftsunterkünften. Zum anderen richtet sich das Projekt an Geflüchtete, die noch im Asylverfahren sind. „Daher gehen die Kolleg:innen auch in die Ankerdependancen“, erläutert Projektleiterin Christine von Gropper von der Diakonie Augsburg. Zielregion sind die Stadt und der Landkreis Augsburg sowie der Landkreis Aichach-Friedberg.
Die Mitarbeiter:innen haben ihre Arbeit schon vor einiger Zeit aufgenommen, so dass Simon Oschwald, Fachbereichsleitung Migration bei der Diakonie, in seinem Grußwort bereits einen ersten Eindruck vermitteln konnte: „Ich bin beeindruckt vom Engagement und der Dynamik, die das ganze Projektteam an den Tag legt und mit wieviel Freude und Kompetenz die Aufgabe angegangen wurde.“ Er freue sich darauf, das Projekt in den nächsten Jahren begleiten zu dürfen, so Oschwald weiter, „um zu sehen, was daraus wächst – und zwar nicht nur im Garten“. Damit spielte er auf den urbanen Garten an, ein Angebot im Projekt, bei dem sich in einer Unterkunft für geflüchtete Menschen Bewohner:innen und Studierende der Sozialen Arbeit begegnen.
Nähere Infos zum Projekt unter www.bildungwegegestalten.de
Bildunterschrift: Einen erkalteten Taschenwärmer in Herzform, eine Rolle Alufolie – diese Gegenstände holte Judith Jünger, BAG EJSA, bei ihrem Vortrag bei der Auftaktveranstaltung des AMIF-Projekts „Bildung.Wege.Gestalten“ aus einer Plastiktüte. Symbole für die traumatisierende Erlebnisse auf der Flucht. Mit Impulsen aus dem Koffer und anderen Gepäckstücken wurden den 40 anwesenden Gästen die Situation der Zielgruppe, der gesellschaftliche Kontext und die Aufgabe des dreijährigen Projekts vor Augen geführt. Migration als Wahlkampfthema, rechte Metapolitik und die Herausforderungen von Integration wurden dabei ebenso angeschnitten wie die Gewalterfahrungen von Frauen auf der Flucht und die Lebenswelt von jungen Geflüchteten. Die drei Projektpartner bekamen jeweils drei kleine Anzuchttöpfe überreicht zusammen mit anderen Gegenständen, die ihren Arbeitsansatz verdeutlichen. Am Ende des Vortrags schaltete Judith Jünger das Sonnenglas an – als Symbol für Empowerment und Selbstwirksamkeit von Menschen, die nach der Flucht hier ankommen und durch das Projekt gestärkt ihren eigenen Weg gehen können. (JJ) Foto: Alfons Demmler