Jahresbericht 2021

Der Mensch im Mittelpunkt

… war einer der Leitsätze unserer ausgeschiedenen Fachvorständin Dr. Ilona Luttmann. Daraus folgt die Frage, die bei jeder konkreten Maßnahme positiv zu beantworten ist: „Nutzt das, was ich tue, wirklich dem Menschen, für den ich eine Hilfe bereitstelle?“ Diese Frage erinnert an Jesus, der vor seinen Heilungen die Menschen fragte: „Was willst du, dass ich dir tue?“

„Der Mensch im Mittelpunkt“ ist ein soziales Wesen. Die Pandemie hat uns gezeigt: Wir sind zutiefst voneinander abhängig. Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Mitarbeiter:innen impfen lassen. So schützen sie Bewohner:innen und Klient:innen. Es ist auch wichtig, einander nicht allein zu lassen – ganz gleich, ob es um Sterbende, Wohnungslose, psychisch Erkrankte oder verwundete Familien geht.

Diesen Weg wollen wir mit unserem neuen Fachvorstand Michael Krause weitergehen. Viele kleine Erfolge lassen 2021 als ein gutes Jahr für die Diakonie Augsburg erscheinen. Wir hatten erneut Ausbrüche in Pflegeheimen, konnten aber die Zahl der schwer Erkrankten eindämmen. Ein Meilenstein ist die Errichtung des Krisendienstes Schwaben. Mitarbeiter:innen unserer Sozialpsychiatrischen Dienste rücken aus, wenn Menschen in psychischen Krisen Beistand brauchen. Die „Krisendienst Schwaben gGmbH“ deckt die Abend- und Nachtstunden sowie die Wochenenden ab. Wir sind einer der Gesellschafter. Das Angebot der Bahnhofsmission konnten wir durch die Beteiligung der Stadt auf den Abend und den Samstag ausweiten. Weitere erfreuliche Entwicklungen finden sich in diesem Jahresbericht.

Auch nachdenkliche Töne: Die neu verlegten Stolpersteine vor dem Bodelschwingh-Haus erinnern daran, wie es ist, wenn sich die einen als Herrenmenschen ins Zentrum stellen und andere als angeblich „unwertes Leben“ aussortieren. Wie anders stellt Jesus gerade diese Schwachen ins Zentrum:

Was ihr getan habt einem von diesen geringsten meiner Brüder und Schwestern, das habt ihr mir getan“.

Wenn wir uns daran orientieren, werden wir den Menschen auch in Zukunft im Mittelpunkt unseres Tuns behalten.

Der Vorstand

Herzlich willkommen auf den digitalen Seiten unseres Jahresberichtes 2021! Vermutlich hatten Sie schon die gedruckte Version in Händen und sind über den QR-Code auf diese Seite gelangt.
Ressourcen wie Papier, Farbe und Wasser sparen auf der einen Seite – digitale Formate nutzen, um noch mehr Themen zu transportieren auf der anderen: Diese Intention verfolgen wir mit unserem ersten hybriden Jahresbericht. Schauen Sie sich um, hören Sie hinein und lassen Sie uns wissen, wie es Ihnen gefällt oder was Sie vermissen! Rückmeldungen bitte an presse@diakonie-augsburg.de

„Der Mensch im Mittelpunkt“ – das konnten Sie auf dieser Seite schon lesen – war einer der Leitsätze unserer ausgeschiedenen Fachvorständin Dr. Ilona Luttmann.
„Der Mensch im Mittelpunkt“ – dieses Thema hat der Vorstand verschiedenen sozialpsychiatrischen Einrichtungen für die Gestaltung eines Titelmotivs für den Jahresbericht 2021 vorgegeben. Für den gedruckten Jahresbericht musste sich der Vorstand für ein Titelmotiv entscheiden, das Sie im Slider dieser Website sehen. Es stammt von Eva Bauernfeind unter Verwendung eines Fotos von Hans Silvester und ist in der Tagesstätte für psychische Gesundheit in Mering entstanden.


"Der Mensch im Mittelpunkt" – dazu haben sich auch Besucher:innen der Tagesstätte in Meitingen gemacht. So entstanden eine Collage mit Kreuz sowie zwei Bilder mit Schlagworten wie Hoffnung, Mut, Frieden und Liebe. Gemeinsam mit dem freischaffenden Holzbildhauer Sascha Kempter bearbeiteten Besucher:innen der Tagesstätte Augsburg bildnerisch das Thema „Was macht den Menschen aus?“ Dabei entstanden Erdkugeln aus Gips, die in mehreren Stunden mit Farben, Steinen und anderen Dingen belebt und mit Menschen besiedelt wurden.

"Die Kunstwerke, die uns erreicht haben sind so bunt und vielfältig wie die Menschen in unserem Werk – die, die bei uns arbeiten und die, die zu uns kommen oder bei uns wohnen", sagt Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand der Diakonie. Durch die Veröffentlichung ihrer Arbeiten – egal, ob gedruckt oder digital – sollen die Besucher:innen "Anerkennung, Wertschätzung und Respekt" erfahren.

Interview mit Dr. Ilona Luttmann, ehemalige Fachvorständin

Anlässlich ihres Abschieds blickt die 66-Jährige auf ihre fast 15-jährige Tätigkeit bei der Diakonie zurück.

Dr. Ilona Luttmann, ehemalige Fachvorständin der Diakonie Augsburg


Sie waren seit 2007 beim DWA tätig. Was hat Sie damals daran gereizt, sich auf die Stelle bei der Diakonie zu bewerben?

Ilona Luttmann (IL): Beworben habe ich mich 2007 auf die Stelle Abteilungsleiter*in Sozialpsychiatrie mit der Aussicht, die Stelle des 2. Vorstandes mit zu übernehmen. Gereizt hat mich vor allem die komplexere fachliche Arbeit. Hinter Sucht verstecken sich nicht selten vielfältige psychische und soziale Probleme. Sich mit diesen unterschiedlichen Krankheitsbildern und Problemfällen auseinanderzusetzen und die unterschiedlichsten Hilfemaßnahmen vor Ort, im Sozialraum ambulant für die Menschen zu gestalten und (weiter) zu entwickeln, das war für mich der Motor des Wechsels. Dass dann die Zuständigkeit auch für die Jugendhilfe und Altenhilfe hinzukam und ich zum Fachvorstand wurde, lag an der Entwicklung, die auch das Werk genommen hat.  

Als Fachvorständin waren Sie – zusammen mit dem Theologischen und dem Kaufmännischen Vorstand – Teil eines Teams. Was haben Sie an der Zusammenarbeit mit Ihren beiden Kollegen geschätzt? Und was war schwierig?

IL: Das Diakonische Werk hat sich zur Aufgabe gemacht, auf der Basis des christlichen Glaubens Menschen mit den unterschiedlichsten Problemlagen zu helfen. Der christliche Ansatz ist die Grundlage, braucht aber in der Entwicklung von Angeboten fachliche Professionalität. Genauso müssen wir als Diakonie darauf achten, dass Wirtschaftlichkeit gegeben ist, sonst können wir die Angebote nicht lange aufrechterhalten. Dazu bedarf es natürlich immer wieder der Auseinandersetzung an diesen drei Eckpunkten. Aber Auseinandersetzung ist Entwicklung. Deshalb habe ich diese sehr geschätzt, auch wenn es natürlich immer mal wieder schwierig wurde.

Als Vorstandsmitglied mussten Sie – mit Blick auf das Wohl des gesamten Werkes - manch unpopuläre Entscheidung treffen und vertreten, z.B. gegenüber Mitarbeiter*innen, Klient*innen oder deren Angehörigen. In welchem Fall ist Ihnen das besonders schwer gefallen?

IL: Eine Entscheidung fällt mir ein, die deshalb besonders schwierig zu kommunizieren war, weil sowohl Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen, Angehörige, die Menschen im Betreuten Wohnen der Anlage, aber auch ein ganzer Stadtteil betroffen waren. Dies war die Schließung der Pflegeeinrichtung der Hermann-Sohnle-Siedlung in Hochzoll 2013. Uns blieb damals keine Wahl, denn die Einrichtung war mit weniger als 50 Betten schon schwer refinanzierbar. Aber sie hat auch in keiner Weise den Vorgaben des damals eingeführten Wohn-Pflege-Qualitätsgesetzes entsprochen. Angehörige mussten neue Plätze finden. Wir haben zwar dabei geholfen – und tatsächlich ging alles schneller als von uns erwartet – aber es war für die Familien ein belastender Einschnitt in ihr Leben. Wir haben die Erwartung der Menschen im Betreuten Wohnen enttäuscht, bei Pflegebedürftigkeit in der Siedlung bleiben zu können und nur von der Wohnung in das Heim wechseln zu müssen. Wir haben dem Stadtteil die stationäre Pflege genommen, und es kam zu einem Aufschrei. Wir haben den Mitarbeiter*innen zwar einen alternativen Arbeitsplatz in der Pflege anbieten können, aber wir haben ihnen den angestammten Arbeitsplatz genommen. Es war emotional schwierig, aber die Qualität nicht mehr anbieten zu können, war der Hintergrund und damit auch eine emotionale Entlastung. Außerdem denke ich, dass letztendlich mit dem Inklusionsprojekt Wohnen im Alter und Wiedereingliederung für psychisch kranke Menschen etwas sehr positives Neues entstanden ist.

Sie waren fast 15 Jahre beim Diakonischen Werk Augsburg tätig. Was unterscheidet die Diakonie 2007 von der Diakonie heute?

IL: Ich denke, im Diakonischen Werk hat sich mehr und mehr das notwendige Bewusstsein entwickelt, dass wir uns auf einem Sozialmarkt behaupten müssen. Auch wenn wir mit den anderen Wohlfahrtsverbänden wirklich gut zusammenarbeiten und einen guten Kontakt zu Kommunen und anderen Kostenträgern haben – wir müssen bei unseren Angeboten darauf achten, dass sie auch entsprechend angenommen werden und wir sie entsprechend refinanziert bekommen. Es ist nicht immer möglich, alles zu machen, was wünschenswert wäre. Dieses Verständnis war schwierig zu erreichen und hat sich doch entwickelt.
Und wir sind größer geworden. So haben wir uns z.B. in der Altenpflege auch spezialisieren können, sei es in stationären Angeboten für dementiell Erkrankte oder im palliativen Bereich. Wir haben neue Angebote geschaffen, z.B. eine neue Tagesstätte für psychische Gesundheit in Meitingen, die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), das Familienbüro in Bobingen, der Ausbau der teilstationären Hilfen, um nur Einiges zu nennen.
Vieles ist auch neu entstanden, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen sich geändert haben: Wir mussten Baumaßnahmen in den Heimen vornehmen, die natürlich auch zu Verbesserungen geführt haben. Der Krisendienst, der mobile Dienste vorsieht, die in Notfällen bei psychisch kranken Menschen zum Einsatz kommen, ist auf der Grundlage des Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes von den Sozialpsychiatrischen Diensten in Kooperation mit dem Bezirk Schwaben entwickelt worden.  

„Stark für Menschlichkeit“ ist seit einigen Jahren das Leitwort des DWA. Wo erleben Sie im DWA konkret Menschlichkeit?

IL: Überall arbeiten wir mit und für Menschen. Wir schaffen Angebote für Menschen, die die unterschiedlichsten Bedarfe haben. Die Menschen anzunehmen, wie sie sind, die Menschen zu mögen, auch wenn sie in der Gesellschaft vielleicht nicht mehr anerkannt sind. Gleichzeitig auch professionell Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, auch wenn das für einen selbst durchaus unbequem sein kann, weil der Bedürftige das erst einmal als anstrengend erlebt. Trotzdem aber an seiner Seite zu bleiben. Das alles halte ich für sehr menschlich. Aber auch der kooperative Führungsstil, der immer wieder das Gespräch mit dem Mitarbeiter sucht, ist menschlich. Das hat nichts damit zu tun, dass auch Strukturen eingehalten werden müssen.

Rückblickend auf Ihre Zeit bei der Diakonie haben Sie gesagt: „Jeder Neuanfang – und war er noch so schwierig – hat auch eine Entwicklung bedeutet, hat in ganz bestimmter und positiver Weise meinen Lebensweg beeinflusst.“ Können Sie das konkretisieren?

IL: Als ich gekommen bin, bin ich von vielen Seiten stark angegriffen worden, weil ich scheinbar zu starke Veränderungen vornehmen wollte – vermeintlich ganz gegen das Gebot der Menschlichkeit. Ich habe das damals zunächst einmal überhaupt nicht verstanden, weil ich nach meinem Erleben eine fachliche Entwicklung einleiten wollte. Ich glaube, das konnte ich damals nicht verständlich machen. Im Rückblick haben die Veränderungen stattgefunden. Das ließ sich schon auf Grund der gesetzlichen Vorgaben gar nicht vermeiden. Aber ich habe für mich erkannt, dass die Vermittlung von notwendigen Veränderungen schwierig ist. Es muss immer wieder überprüft werden, ob die Botschaft auch angekommen ist, und man muss dabei mit einbeziehen, dass es auch noch einen Prozess gibt, der den Weg vom Festhalten an dem Alten und Gewohnten bis hin zum Neuen und Notwendigen beschreibt. Das habe ich gelernt.

Ein weiteres Zitat: „Das Alte versöhnt loslassen – in diesem Prozess befinde ich mich.“ Gibt es Entwicklungen im Werk, die Sie gern in eine andere Richtung gelenkt hätten? Projekte, die Sie nicht mehr abschließen konnten? Entscheidungen, die Sie rückblickend anders treffen würden?

IL: Sicher habe ich Fehler gemacht, das liegt in der menschlichen Natur; sicher habe ich auch Entwicklung gefördert. Das war immer mein Ziel. Mit den Fehlern muss man sich versöhnen, die Entwicklung wird mit anderen Personen weitergehen.

Die Fragen stellte Diana Riske, Öffentlichkeitsreferentin beim DWA.

Kronenkreuz als Dank »für große berufliche und menschliche Leistung«

Zum Abschiedsgottesdienst für Dr. Ilona Luttmann hatten sich zahlreiche Mitarbeiter*innen in der St.-Anna-Kirche eingefunden, darunter auch ihr Nachfolger Michael Krause (40).

Mit ganz persönlichen Worten wandte sich Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand des DWA, an seine Kollegin: „Das ist etwas, was ich immer an dir, liebe Ilona, so sehr geschätzt und bewundert habe: Deine große Liebe zu denen, die am Boden liegen.“ Die Gefahr sei ja groß, so Graßmann weiter, „dass wir die, die uns anvertraut sind, zu Zeiten wenn nicht als Belastung, so doch als Problemfälle, als belegte Plätze oder auch als ‚Streichelzoo‘ für unsere eigenen Bedürfnisse sehen.“ Bei Luttmann habe es da „nie ein Vertun gegeben“: „Den Menschen ins Zentrum stellen – das war deines. Und wo wir davon abgewichen sind, hast du uns zur Sache zurückgerufen. Das werde ich, solange ich diesen Beruf tue, nicht mehr verlieren.“

Wolfgang Bär, Vorsitzender des Verwaltungsrates des DWA, nannte Luttmann eine „geschätzte, gesuchte und nachgefragte Ansprechpartnerin“ und dankte ihr „für ihre große berufliche und menschliche Leistung für unser Werk.“ Als sichtbares Dankeszeichen erhielt Luttmann das Kronenkreuz in Gold, die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland.

Als Fachvorständin war Luttmann für die Fachbereiche Alten- und Jugendhilfe sowie für die Sozialpsychiatrie zuständig. Im Namen der Einrichtungsleitungen aus diesen drei Fachbereichen dankte Christian Hering, Leiter der Flexiblen Hilfen, Luttmann für ihr Engagement: „In meiner Ausbildung habe ich gelernt: ‚MACHT sucht UNTERWERFUNG, FÜHRUNG sucht GEFOLGSCHAFT.‘ Macht ist ein auf die eigene Größe bezogener, eigentlich egoistischer Wunsch. Führung ist die – mit Blick auf andere Menschen – wahrgenommene Verantwortung für eine Aufgabe.“ Luttmann habe er in diesem Sinne nie als mächtig erlebt, sie habe ihn aber sehr wohl geführt. „Laufen musste ich selber“, so Hering weiter. Auch habe es zu Luttmanns Überzeugungen gehört: „Menschen kann man nicht verändern. Nicht durch Macht. Oder eine Dienstanweisung.“ Aber Menschen könnten sich entwickeln. Hering: „Sie wollten auch mich nie verändern. Aber Sie boten mir oftmals Gelegenheiten, mich zu entwickeln. Oft waren Sie dafür Leitung, Beraterin und Lehrerin zugleich.“

Den Dankesworten folgte ein Kanon, angestimmt vom Chor der Einrichtungsleitungen. Den Ein- und Auszug zum Gottesdienst begleitete Sergej Hollmann auf der Trompete. Hollmann ist Leiter der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB).

Was war 2021 los?

Im Gegensatz zum Vorjahr gab es 2021 wieder mehr Veranstaltungen in Präsenz: Anlässe zum Feiern, zum Danke sagen, aber auch zum Nachdenken.

Eine Frau legt Blumen auf die neu eingesetzten Stolpersteine vor dem Bodelschwingh-Haus.

Das Jahr 2021 in unseren Fachbereichen

50 Jahre Schlößle

Im Juli 2021 feierte das Pflegeheim Schlößle in Stadtbergen sein 50-jähriges Bestehen mit einem kleinen Festakt und Gottesdienst im Freien. „Der Geist der
Diakonie schwingt hier mit", sagte Stadtbergens Erster Bürgermeister Paulus Metz in seinem Grußwort. Das Schlößle zeichne sich durch „Dynamik, Lebensqualität, Menschlichkeit und eine tolle Betreuung“ aus. Er hob auch die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Schlößle hervor, etwa bei der Implementierung von Palliative und später Spiritual Care, den fachlichen Schwerpunkten der Pflegeeinrichtung.

Karl-Sommer-Stift: "Das soziale Leben findet statt"

Auftritt des Clownsduos Gerlinde und Lotta im Karl-Sommer-Stift


Lange Zeit galten in Pflegeheimen Besuchsbeschränkungen. Auch die Senior:innen im Karl-Sommer-Stift durften nur Besuch von einer Person pro Tag bekommen. Diese Beschränkung wurde im Frühjahr 2021 aufgehoben: Bis zu drei Besucher:innen täglich konnten Bewohner:innen der Pflegeeinrichtung der Diakonie dann empfangen.  Zum sozialen Leben gehören neben Besuchen von Angehörigen oder Geburtstagsfeiern seit dieser Zeit auch wieder kleinere Veranstaltungen wie der Auftritt des Clownsduos Gerlinde und Lotta im Garten des Karl-Sommer-Stifts.

Zurück zur Diakonie: Florian Müller leitet Hofgarten-Carrée

Florian Müller, Einrichtungsleitung Hofgarten-Carrée


Seine Ausbildung hat er einst im Schlößle in Stadtbergen abgeschlossen, seit Mitte November 2021 leitet Florian Müller das Hofgarten-Carrée im Augsburger Domviertel. Er ist Einrichtungs- und Pflegedienstleitung in einer Person.

Auf die Altenpflege war der heute 28-Jährige gekommen, da es in seiner Verwandtschaft einen ambulanten Pflegedienst gibt, bei dem er seine Ausbildung begann. Nach erfolgreichem Abschluss des dritten Ausbildungsjahres im Schlößle war Müller dort zwei Jahre als Fachkraft - unter anderem als stellvertretende Wohnbereichsleitung - tätig und begann in dieser Zeit auch die Weiterbildung zur PDL. Nach rund fünf Jahren bei einem ambulanten Pflegedienst kehrte er im Herbst vergangenen Jahres zur Diakonie zurück. Motivation für den Wechsel war für ihn die neue berufliche Herausforderung in einer höheren Leitungsposition: "Ich möchte mich in der Position der Heimleitung beweisen und neue Erfahrungen für mich selbst sammeln", so Müller. Gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen möchte er "eine angenehme Atmosphäre für alle im Haus schaffen".

Das Hofgarten-Carrée ist eines von fünf Pflegeheimen in Trägerschaft der Diakonischen Werkes Augsburg (DWA), jedoch das einzige im Stadtgebiet Augsburg.

Stolpersteine erinnern an deportierte Bewohner der früheren "Herberge zur Heimat"

Ende Oktober wurden vor dem heutigen Bodelschwingh-Haus vier Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an vier Bewohner der früheren "Herberge zur Heimat", die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Ihre Namen: Roman Filasiewicz, Karl Held, Max Friedrich Müller und Wilhelm Naser. Stellvertretend für die Diakonie übernahm der Theologische Vorstand Pfarrer Fritz Graßmann die Patenschaft für die Stolpersteine, die der Berliner Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine 1992 ins Leben gerufen hatte, persönlich verlegte.

Neue Leitung in der Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe

Porträt Christian Müller, neuer Leiter des Bodelschwingh-Haus Augsburg.  Foto: DWA/Riske


Christian Müller hat zum Jahresbeginn 2021 die Leitung der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe beim Diakonischen Werk Augsburg übernommen: "Jeder hat das Recht auf einen Platz, wo er sich zuhause fühlt", so der Psychologe , der auf Harald Eckart folgt.

Eine Herausforderung für Müller und sein Team ist die geplante
Erhöhung der Platzzahlen, die vom Bezirk Schwaben bereits genehmigt wurde. Aktuell finden im Bodelschwingh-Haus mit den Außenwohngruppen 42 Männer ein Zuhause auf Zeit. Mittelfristig soll es 56 Plätze geben. Müller hofft, dass schon bald der Umzug ins ehemalige Thomas-Breit-Zentrum unweit vom Bodelschwingh-Haus beginnen kann.
„Jeder Mensch hat das Recht auf einen Platz, wo er sich zuhause fühlt“ – davon ist der Psychologe überzeugt. Die Arbeit mit Straffälligen und Wohnungslosen ist für ihn daher auch eine „Herzensangelegenheit“. Ein Ziel seiner Arbeit ist, dass die Bewohner nach ihrem Aufenthalt im Bodelschwingh-Haus „weiter, bereiter und selbstständiger“ sind und wissen, wo sie Hilfe bekommen. Dazu beitragen soll etwa die Beschäftigungsoder Arbeitstherapie. Auch spezielle Gruppen für Ältere oder eine U-25-Gruppe für junge Bewohner, um eine mögliche Abwärtsspirale frühzeitig zu durchbrechen, gehören zu Müllers Ideen.

Bahnhofsmission: Finanzielle Unterstützung durch die Stadt Augsburg

Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Bahnhofsmission mit der Leistungsvereinbarung

Durch eine jährliche finanzielle Unterstützung durch die Stadt Augsburg in Höhe von 30.000 Euro kann die Bahnhofsmission in Trägerschaft von Diakonie und Caritas ihr Angebot ausweiten und nun auch abends und samstags von 9 bis 12 Uhr öffnen.

GECKO - neues bayernweites Projekt für Sprach- und Kulturmittler:innen

Zwei Teilnehmer der ersten GECKO-Schulung 2021


GECKO heißt ein Projekt für Sprach- und Kulturmittler:innen, das die Diakonie Bayern 2021 an insgesamt elf Standorten gestartet hat, darunter auch in Augsburg.
GECKO steht für „Gemeinsam Kommunizieren – Interkulturelle Sprachmittlung in der Diakonie“ und bildet Geflüchtete mit guter Bleibeperspektive und guten Deutschkenntnissen (mindestens B1-Niveau) zu ehrenamtlichen Sprach- und Kulturmittler:innen aus, die mit ihren Sprachkenntnissen Migrant:innen bei Beratungsgesprächen und anderen wichtigen Terminen unterstützen. Denn die Sprachbarriere stellt bei der Beratung sowie bei der Integration häufig eine hohe Hürde für die Geflüchteten dar.
Der erste Schulungsblock 2022 hat Anfang April stattgefunden, der zweite steht Ende Mai an.

Neuigkeiten im Familienbüro Bobingen

Michaela Weil vom Familienbüro Bobingen


Einige Änderungen gab es Anfang Februar 2021 im Familienbüro der Diakonie Augsburg: Michaela Weil folgt auf Morena Dreiseitel. Zudem ist das Büro umgezogen. Neue Anschrift ist Römerstraße 2, der Zugang erfolgt wie bisher über den Kirchplatz St. Felizitas. Michaela Weil ist bereits seit mehr als zehn Jahren beim DWA beschäftigt. Die Diakonie betreibt das Familienbüro als Träger in Kooperation mit der Stadt Bobingen und dem Landratsamt Augsburg. Weils Kollegin Lubina Nikolov ist für den Bereich Familienbildung zuständig.

Onlinevortrag: Wie Smartphone & Co. das Familienleben verändern


Chancen und Risiken der Digitalisierung im Familienleben waren Thema eines Vortrags, zu dem die Evangelische Beratungsstelle 2021 erstmals digital eingeladen hat.
„Wieviel Nutzungszeit ist okay?“ – „Wie kann ich sinnvoll kontrollieren?“ – „Ist mein Kind abhängig?“ Beim Thema Digitalisierung und Medienkonsum sind viele Eltern verunsichert – und das nicht erst seit Corona und home schooling. „Sie wissen von Gefahren im Internet und sozialen Netzwerken, wollen ihre Kinder aber auch nicht von der Nutzung ausschließen“, sagt Diplom-Sozialpädagoge (FH) Franz Kirschner, Mitarbeiter der Evangelischen Beratungsstelle. Den Vortrag zum Thema „Familie und ,neue‘ Medien?!“ hatte er schon vor der Corona-Pandemie in Präsenz angeboten. Darin sollen Eltern konkrete Empfehlungen an die Hand bekommen. 2021 fand die Veranstaltung erstmals digital statt. Wegen der hohen Nachfrage gab es auch 2022 mehrere Onlineformate, die sich an Eltern von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen richteten - von der Krippe bis zum Ende der Grundschule.

Hoch hinaus - Kletterturm fördert Koordination

Marlon hängt im Kletternetz


Die Kletterwand erklimmen, die Feuerwehrstange runterrutschen, sich verstecken – der neue Kletterturm in der Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) bietet viele Spielmöglichkeiten.

Jannick erklimmt gerade die Kletterwand. Aber vor allem die Feuerwehrstange, an der man runterrutschen kann, hat es dem 9-Jährigen angetan: „So eine hatte der alte Turm nicht.“ Der 7-jährige Marlon hat als Kindergartenkind schon einmal die Feuerwehr besucht und rutscht nun ebenfalls begeistert an der Feuerwehrstange: „Das habe ich mich früher nicht getraut.“

Auch für Heilerziehungspfleger Nico Haberland bietet der neue Turm einige Vorzüge: Er ist deutlich größer und außerdem unten offen, so dass nicht nur die Kinder darunter hindurch laufen können, sondern auch „wir Erwachsenen auf einen Blick sehen, wenn Kinder unter dem Turm sind“. Auch als Versteck sei das neue Klettergerät beliebt.

ANTENNE BAYERN hilft! - Spende für neue Küche

Felicitas Hönes bei der Scheckübergabe an Carina Gebele, Markus Bottlang und Pfarrer Fritz Graßmann

Mit 13.430 Euro unterstützt die Stiftung die Tagesstätte für psychische Gesundheit in Mering bei der Anschaffung einer neuen Küche, die Einrichtungsleiterin Carina Gebele als "Herz der Tagesstätte" bezeichnet. Für sie, ihr Team und die Besucher:innen sei mit dem Einbau der neuen Küche "ein Traum wahr geworden" - an dessen Verwirklichung auch die Stiftung für Mering mit einer Spende über 3.370 Euro ihren Anteil hatte. Von dem Geld wurden zwei neue Herde angeschafft.

Die alte Therapieküche war bereits in die Jahre gekommen und konnte nach 18 Jahren endlich ausgetauscht werden. Die Küche ist ein wichtiger Ort, an dem psychisch kranke Menschen lebenspraktische Trainings wie Backen oder das Zubereiten eines frischen Mittagstischs erleben. Auch Kreativprojekte wie Seifengießen oder Kerzenziehen finden in der Meringer Einrichtung in der Küche statt.

Scheckübergabe der Stiftung für Mering an die Tagesstätte für psychische Gesundheit

Krisendienst Schwaben gGmbH offiziell eingeweiht

Mobile Teams der neu gegründeten Krisendienst Schwaben gGmbH rücken aus, wenn Menschen in psychischen Krisen schnelle Hilfe brauchen. Geschäftsführerin Alexandra Gorges betont: "Eine seelische Krise kann uns jeden Tag selbst erwischen."

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde mit Bezirkstagspräsident Martin Sailer ist die Geschäftsstelle der Krisendienst Schwaben gGmbH  Anfang Juli 2021 offiziell eingeweiht worden. Der Krisendienst Schwaben war am 1. März an den Start gegangen – als kostenloses Hilfsangebot für Menschen in psychischen Krisen. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 655 3000 erhalten diese, ihre Angehörigen oder auch Fachstellen professionelle Soforthilfe.

Die Anrufe gehen in der Leitstelle des Krisendienstes ein, die von den Bezirkskliniken Schwaben betrieben und vom Freistaat Bayern finanziert wird. Seit 1. Juli ist die Leitstelle rund um die Uhr zu erreichen. Bei Bedarf entsenden die Mitarbeiter*innen der Leitstelle mobile Teams, die Betroffene schwabenweit innerhalb einer Stunde erreichen, vor Ort weiterhelfen und – wenn nötig – die Anrufer*innen an ambulante oder stationäre Hilfsangebote weiterleiten. Die Kosten für die mobilen Teams trägt der Bezirk Schwaben.

Nach fast 25 Jahren als Leitung der Tagesstätte Kaufbeuren: Ralf Sander geht in den Ruhestand


"Mein ganzes Herzblut steckt in der Tagesstätte": So lautet Ralf Sanders Resumee nach fast 25 Jahren als Einrichtungsleiter der Tagesstätte für psychische Gesundheit in Kaufbeuren. Ende August 2021 hat der damals 62-Jährige seinen Ruhestand angetreten. Seine Nachfolgerin ist Brigitte Helminger.

Aktion Mensch: Auto für Sozialpsychiatrischen Dienst Kaufbeuren

Birgit Buchegger (von links), Mara Wahl und Daniela Holz vor dem Fahrzeug, das mit Unterstützung der Aktion Mensch angeschafft werden konnte. Foto: DWA/Petra Marz


Die Aktion Mensch fördert die Anschaffung eines Fahrzeugs für den Sozialpsychiatrischen Dienst Kaufbeuren mit 8.655 Euro. "Unsere Hilfsangebote können auch in Ämtern, aufsuchend zu Hause oder in der Klinik wahrgenommen werden“, erklärt Einrichtungsleitung Sabine Andris. Hierzu sei es notwendig, dass die Mitarbeiter*innen des SpDi ein Fahrzeug nutzen können, um die Betroffenen bei Gängen zu Ämtern zu begleiten, diese zuhause oder in der Klinik aufzusuchen. Die Klient*innen kommen nicht nur aus der Stadt Kaufbeuren, zum Einzugsgebiet des SpDi gehören auch Teile des Landkreises Ostallgäu.

Hildegard Steuer leitet TelefonSeelsorge

Hildegard Steuer Leiterin TelefonSeelsorge Augsburg

Das Diakonische Werk Augsburg ist als kleinerer Partner - neben der Diözese Augsburg - an der Ökumenischen TelefonSeelsorge Augsburg beteiligt.

Nach 25 Jahren hat Diakon Franz Schütz die Leitung im Juli 2021 an Hildegard Steuer übergeben.

Personal

 

Zwei Pflegeauszubildende stehen lachend neben einander.


Strukturierte und zielgerichtete Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung ermöglichen auch in einem von Knappheit geprägten Fachkräftemarkt, als Organisation zukunftsfähig zu sein. Mit Kristyna Morrone ist es uns in gelungen, eine tatkräftige Mitarbeiterin im Recruiting zu gewinnen. Weiterhin verfolgen wir intensiv das Ziel, unser Team im Bereich unserer Auszubildenden sowie in der Personalentwicklung mit Professionalität und Erfahrung zu erweitern. So wird es uns gelingen, Kontinuität und Stabilität im Diakonischen Werk zu schaffen.


Sehr schön ist, dass in vielen Bereichen das Ehrenamt immer noch eine große Rolle spielt: Menschen engagieren sich bei uns, weil die Arbeit Sinn macht und echte Erfolgserlebnisse ermöglicht. Der Betrieb der Bahnhofsmission wäre gar nicht möglich ohne unsere kompetenten und engagierten Ehrenamtlichen.
Auch die Tagesstätten schätzen die ehrenamtliche Unterstützung sehr. Und die Migration ist traditionell ein Ort, an dem sich Menschen gern freiwillig für Integration und ein gutes Miteinander einsetzen. Besonders bemerkenswert: Der Helferkreis Gersthofen wurde als einer von fünf Preisträger:innen mit dem Schwäbischen Integrationspreis ausgezeichnet. Koordiniert wird der Helferkreis, der z.B. Hausaufgabenhilfe für Kinder und Jugendliche anbietet, von Diakoniemitarbeiterin Christine von Gropper. Die Stadt Gersthofen unterstützt das Engagement mit Sachmitteln und kostenlosen Räumen.

Schwäbischer Integrationspreis für den Helferkreis Gersthofen

Gruppenfoto Helferkreis Gersthofen mit der Urkunde Schwäbischer Integrationspreis


Der Helferkreis Gersthofen ist als einer von fünf Preisträger*innen mit dem Schwäbischen Integrationspreis ausgezeichnet worden. Koordiniert wird der Helferkreis, der unter anderem Hausaufgabenhilfe für Kinder und Jugendliche anbietet, von Diakoniemitarbeiterin Christine von Gropper. Die Stadt Gersthofen unterstützt das Engagement mit Sachmitteln und kostenlosen Räumen.

1.000 Stunden Ehrenamt fürs Schlößle

Porträt Jutta Ellenrieder


Gut zwei Jahre lang war Jutta Ellenrieder im Schlößle im Rahmen des „Engagierten Ruhestands“ ehrenamtlich tätig – und bleibt dem Pflegeheim der Diakonie auch weiterhin treu.
35 Jahre hat Jutta Ellenrieder bei der Deutschen Telekom gearbeitet. Das Programm "Engagierter Ruhestand“ ermöglicht es Beamt:innen, bereits mit 55 Jahren in den Vorruhestand zu gehen – unter der Voraussetzung, dass sie innerhalb von drei Jahren 1.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit in einer gemeinnützigen Organisation leisten, wie z.B. der Diakonie. „Mir war es ein Anliegen, mit Menschen zu arbeiten“, erklärt die Pferseerin. Telefoniert habe sie in ihrer Tätigkeit beim Fernmeldeamt genug.

Peer-Sprechstunde zum Thema Elternassistenz

„Von Betroffenen für Betroffene“ – gemäß diesem Prinzip bietet die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) seit einem Jahr eine wöchentliche Peer-Sprechstunde an.
„Ich erzähle nicht von der Theorie, sondern vom Leben.“ So beschreibt Josepha Wagner ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Peer-Beraterin. Die 35-Jährige ist von Geburt an Rollstuhlfahrerin. Ihr neuer Beratungsschwerpunkt ist Elternassistenz. Josefa Wagner ist selbst vor wenigen Monaten Mutter geworden. Sie informiert unter anderem darüber, was auf eine Rollstuhlfahrerin bei der Geburt zukommt, wo körperbehinderte Eltern einen Antrag auf Elternassistenz stellen können und nach welchen Kriterien sie diese auswählen.

Alles hat seine Zeit - Ehrenamtliche verabschiedet

Pfarrer Fritz Graßmann (von links), Edith Schiegg, Christel Hertha, Dagmar Brandt, Katerina Antimisaris, Christian Mittring und Carina Gebele bei der Feierstunde im Hof der Arbeitstherapie.


Dankbarkeit und Wehmut mischten sich bei der kleinen Feierstunde der Tagesstätte für psychische Gesundheit in der Böheimstraße, bei der jetzt drei Ehrenamtliche verabschiedet wurden.
Als „Gesichter der Diakonie“ bezeichnete Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand des Diakonischen Werkes Augsburg (DWA), die freiwillig Engagierten, „schöne, einladende, freundliche Gesichter“. Mit der Zeit, die den Hauptamtlichen oft fehle, seien sie „Ermöglicher“ gewesen, die Aktivitäten wie z.B. Ausflüge realisiert hätten.
Edith Schiegg hat sich rund 20 Jahre lang in der Tagesstätte engagiert. Sie veranstaltete 14-tägig einen Lesekreis, las aus der Zeitung und aus Büchern vor und interessierte sich auch für Arbeiten im Kreativbereich: „Die Offenheit und Ehrlichkeit mit den Klient*innen war speziell“, sagt sie rückblickend.

Neuer Fachvorstand: Michael Krause stellt sich vor

Portrait Michael Krause


Tradition ist das Bewahren und Weiterreichen des Feuers! Mit Freude übernehme ich diese verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe als Fachvorstand des Diakonischen Werkes Augsburg. Mit Ihrer Unterstützung möchte ich an den Errungenschaften aus mittlerweile 127 Jahren Diakonie festhalten, aber auch den Mut beweisen, Entscheidungen zu treffen, Ideen zu entwickeln und neue Wege zu beschreiten.

Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt treffen uns zunehmend. Umso wichtiger wird es, die Mitarbeitergewinnung, -bindung und -entwicklung auszubauen. Digitalisierung ist in aller Munde, bedarf jedoch auch einer zentralen Zielsetzung und Steuerung. Qualität ist unser Aushängeschild nach innen und nach außen. Fachliche und gesetzliche Rahmenbedingungen unterliegen einem stetigen Wandel.

Sie sehen also, Herausforderungen gibt es genügend. Ich lade Sie herzlich ein, diesen Prozess mit meinen Vorstandskollegen Fritz Graßmann, Markus Bottlang und mir aktiv zu gestalten! Meine Tür steht auf für offene, konstruktive, aber auch kritische Gespräche. Lassen Sie uns #MeineDiakonie leben und unser Diakonisches Werk auf die Entwicklungen und Nöte der Zeit ausrichten. So werden wir auch zukünftig durch Professionalität, Zuverlässigkeit und Fürsorge bei Menschen in allen Lebenslagen, Kostenträger:innen und Kooperationspartner:innen überzeugen.

Diakonie in Zahlen


Das Jahr 2021 blieb von der Pandemie bestimmt. Lockdowns und Corona-Ausbrüche, auch in unseren Einrichtungen, haben die Arbeit im Werk belastet. Die Belegungszahlen stagnierten oder sind gesunken, auch der Fachkräftemangel machte sich bemerkbar. Der personelle Rückbau, den wir im Bereich der Migrationsberatung im letzten Jahr aufgrund der Mittelkürzungen hinnehmen mussten, schmerzt jetzt besonders. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es gelungen, das Diakonische Werk Augsburg finanziell stabil zu halten, wofür wir sehr dankbar sind.

Unser besonderer Dank gilt unseren öffentlichen Kostenträgern, mit ihnen konnten immer wieder flexible Lösungen gefunden werden.
Die Zuschüsse und Zuwendungen, die wir von so vielen Fördergebern erhalten haben, helfen sehr, auf die aktuellen Herausforderungen in guter Weise reagieren zu können.

Wir bedanken uns ganz herzlich für alle Spenden, die ohne Abzüge dem jeweiligen Spendenzweck zugutekommen. Aktuell engagieren wir uns als Werk, aber auch viele unserer Mitarbeiter:innen, ehrenamtlich für die Unterstützung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Wir haben unser Mahlerhaus hergerichtet und bereits rund 40 Personen aufgenommen.

Wir danken herzlich auch den Justizbehörden, unseren Partnerfirmen und Einzelspender:innen für ihre Unterstützung in 2021.
Über Ihre Spenden freuen wir uns:  Spendenkonto Stadtsparkasse  Augsburg  
IBAN: DE44 7205 0000 0000 0019 17 BIC: AUGSDE77XXX

Grußwort des Verwaltungsrats

Der Verwaltungsrat spricht der ehemaligen Fachvorständin Dr. Ilona Luttmann „Dank und Anerkennung“ aus.

Portrait des Verwaltungsratsvorsitzenden Wolfgang Bär
Irmgard Hoffmann


Auch im Jahre 2021 war die Corona-Pandemie in unserem Werk wieder sicht- und spürbar. Trotz aller Widrigkeiten konnte das Diakonische Werk Augsburg (DWA) sich im Spannungsfeld christlicher Nächstenliebe, fachlicher Professionalität und Wirtschaftlichkeit im weiter umkämpften Sozialmarkt im vergangenen Jahr wieder gut behaupten. Dabei stand entsprechend unseres christlichen Auftrages immer der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit. Dafür und für den unermüdlichen Einsatz im Dienst am Nächsten danke ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Ehrenamtlichen und dem Vorstand im Namen des Verwaltungsrates sehr herzlich. Die Arbeit für die Menschen, die Hilfe benötigen, wird das Werk auch im Jahre 2022 leiten.

Nach fast 15 Jahren im Dienst für das DWA ging unsere Fachvorständin, Frau Dr. Ilona Luttmann, am 31. Januar 2022 in ihren wohlverdienten Ruhestand. Auch ihr war es ein großes Anliegen, den Mensch und seine Bedürfnisse in ihrer Arbeit in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür und für ihr hervorragendes Wirken für unser Werk spreche ich ihr den Dank und die Anerkennung des Verwaltungsrates aus. Für ihre große und menschliche Leistung wurde Frau Dr. Luttmann mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet.
Nach einem umfangreichen Personalauswahlverfahren hat der Verwaltungsrat Herrn Dipl.-Päd. Michael Krause zum neuen Fachvorstand des DWA mit Wirkung zum 1.2.2022 bestellt. Ihm wünschen wir Alle eine gute Hand für seine verantwortliche Tätigkeit unter dem Segen des Herrn.

 

Unterschrift Wolfgang Bär, Verwaltungsratsvorsitzender

Wolfgang Bär
1. Vorsitzender des Verwaltungsrates

Digitaler Tapetenwechsel: Neue Webseite

Die Modernisierung der Diakonie-Webseite stand 2021 im Fokus unserer Marketingarbeit.

Bis im vergangenen Jahr sah unsere Webseite so aus wie auf den Bildern gezeigt. Das Ergebnis der Überarbeitung sehen Sie vor sich.

Unsere Webseite ist häufig der erste Berührungspunkt zwischen den uns anvertrauten Menschen und unseren Einrichtungen. Klient*innen, Bewerber*innen, Spender*innen sowie Mitarbeitende oder die Presse wollen hier unkompliziert Informationen und die richtige Ansprechperson im Werk finden.

Daher ist es wichtig, die Webseite leicht auffindbar, optisch ansprechend und intuitiv bedienbar zu gestalten. Im Vergleich zur alten Version wurde sie verschlankt und im modernen Design mit „diakonischem Wiedererkennungswert“ umgesetzt. Angebote sind über mehr als bisher nur einen, häufig unverständlichen Weg erreichbar. Die Menschlichkeit soll auch in digitaler Hinsicht im Mittelpunkt stehen.

Kein leichtes Unterfangen: Über 100 Einzelseiten unserer Arbeitsbereiche sowie die Bedürfnisse unterschiedlichster Zielgruppen mussten berücksichtigt werden. Umso dankbarer sind wir, dass uns das Team der Webagentur elfgenpick auf diesem Weg begleitet hat.

Die Überarbeitung der Webseite ist ein wichtiger Schritt in Richtung transparenter und nachhaltiger Kommunikation nach innen und außen. Sie kann jedoch nur eine Momentaufnahme eines sich stetig wandelnden Prozesses sein.

Der vorliegende „hybride“ Jahresbericht ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich unsere digitale und analoge Arbeit verbinden lassen und voneinander profitieren können.
Sehen Sie sich doch gerne um.

Wir danken Philipp Lage, Referent für Kommunikation und Social Media, der die Diakonie zwischenzeitlich leider verlassen hat. In seiner rund einjährigen Tätigkeit hat er das Projekt Upgrade der Webseite kompetent und engagiert vorangetrieben und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.

Ausblick

Für 2022 erhofften wir uns vor allem Normalität!

Fernrohr vor einer weiten Landschaft


Ein Jahr, ohne dass Covid-19 uns ausbremst. Zeit haben für Entwicklung, für die Verbesserung unserer Qualität, für Fortschritte bei der Digitalisierung. Um noch stärker zu werden für die Menschen, die auf uns vertrauen.
Aber seit Putins Überfall auf die Ukraine wissen wir: Auch 2022 wird nicht normal. Innerhalb von Stunden haben wir die leerstehende Immobilie Springergäßchen 14a, die wir 2023 zur Erweiterung unseres Bodelschwingh-Hauses sanieren wollen, als Unterkunft für geflüchtete Frauen aus der Ukraine und ihre Kinder hergerichtet. Unsere Migrationsberatung steht vor neuen Aufgaben. Aber haben oder bekommen wir die Ressourcen dafür?
Das Projekt „Diakonie-Kirche St. Johannes“ in Augsburg-Oberhausen soll 2022 zur Entscheidung geführt werden. Ist es realisierbar oder müssen wir uns von diesem Traum verabschieden?

Aber was auch kommt: Der Mensch bleibt bei uns im Mittelpunkt.