Tagesstätte für psychische Gesundheit verabschiedet Ehrenamtliche
Augsburg (pm). Dankbarkeit und Wehmut mischten sich bei der kleinen Feierstunde der Tagesstätte für psychische Gesundheit in der Böheimstraße, bei der jetzt drei Ehrenamtliche verabschiedet wurden.
Als „Gesichter der Diakonie“ bezeichnete Pfarrer Fritz Graßmann, Theologischer Vorstand des Diakonischen Werkes Augsburg (DWA), die freiwillig Engagierten, „schöne, einladende, freundliche Gesichter“. Mit der Zeit, die den Hauptamtlichen oft fehle, seien sie „Ermöglicher“ gewesen, die Aktivitäten wie z.B. Ausflüge realisiert hätten.
Edith Schiegg hat sich rund 20 Jahre lang in der Tagesstätte engagiert. Sie veranstaltete 14-tägig einen Lesekreis, las aus der Zeitung und aus Büchern vor und interessierte sich auch für Arbeiten im Kreativbereich: „Die Offenheit und Ehrlichkeit mit den Klient*innen war speziell“, sagt sie rückblickend.
Christel Hertha war vor rund 13 Jahren in die Tagesstätte gekommen – über ihre Schwiegertochter Stephanie, die als Ergotherapeutin in der Tagesstätte für psychische Gesundheit in Mering tätig ist. Anfangs kochte und backte sie mit den Besucher*innen, später organisierte sie die Frühstücksgruppe, die sich wöchentlich in verschiedenen Cafés und Bäckereien traf: „Das war jeden Mittwoch ein fester Termin“, so Hertha.
Für Katerina Antimisaris war der Montag ihr fester Termin in der Tagesstätte: Rund drei Jahre lang bot die Studentin wöchentlich einen Englischkurs an. Sie war über den Neubürgerempfang der Stadt Augsburg auf die Einrichtung aufmerksam geworden. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Masterstudiengangs in Umweltethik hat sie gerade ihren ersten Job angetreten.
Den Dank der Besucher*innen der sozialpsychiatrischen Einrichtung überbrachten Dagmar Brandt und Christian Mittring vom Sprecherrat. Mittring, der die Veranstaltung musikalisch auf der Gitarre umrahmte, dankte für „Verständnis, Herzlichkeit, Motivation und Geduld“. Bei Einrichtungsleitung Carina Gebele mischte sich in die Wiedersehensfreude bei der ersten Veranstaltung seit Beginn der Coronapandemie, die wegen des schönen Wetters im Hof der Arbeitstherapie stattfand, auch Abschiedsschmerz. Im Namen des Teams dankte sie für das „wunderbare Engagement“, das stets auch „ein Stück Normalität“ in die Einrichtung gebracht habe.
Als symbolisches Dankeschön erhielten die Ehrenamtlichen neben einem Blumenstrauß auch selbstgetöpferte Diakonie-Medaillen mit dem Kronenkreuz. Bei einem Imbiss, den das Küchenteam der Tagesstätte um Wienke Stengel vorbereitet hatte, ließen Klient*innen, Haupt- und Ehrenamtliche die Feier ausklingen.
Info: Wer sich ehrenamtlich in der Tagesstätte engagieren möchte und vierzehntägig eine Stunde Zeit einbringen kann, um z.B. mit Besucher*innen spazieren zu gehen, kann sich direkt an Einrichtungsleitung Carina Gebele wenden, Telefon (0821) 5679720.